Weidenruten & Weidenstecklinge

Weiden wachsen an feuchten Standorten gut. Das ist bekannt. Dass sie auch in Höhenlagen und auch auf normalfeuchten Ackerböden sehr gute Erträge erreichen, ähnlich wie Pappeln, das wissen (noch) nicht alle. Und für größere Energiewald-Kurzumtriebsflächen ist sie für die vollmechanische Ernte geradezu perfekt geeignet. UND noch ein großtes Plus: Der Zusatznutzen als sehr zeitig blühende Bienenweide!

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Inhaltsverzeichnis

Salix / Weide in Kürze

Aufgrund des buschigen Wuchses eher für kurze Umtriebe geeignet (ausgenommen die Baumweide). Ideal an feuchten Standorten sowie auf normalen Ackerböden, hier sind gute Erträge zu erzielen.

  • Anbau: Hauptpflanzzeit im Frühling von Februar bis April, im Herbst auch ab dem Laubfall bis zum Frost möglich
  • Boden: normaler Ackerboden, feucht
  • Pflege: im Pflanzjahr unkrautfrei halten, danach mulchen oder mähen (nicht zwingend notwendig), Achtung vor Wildverbiss
  • Düngung: grundsätzlich keine Düngung notwendig, 100 kg N pro ha möglich
  • Erntezeitpunkt: erste Ernte im 4. Standjahr, danach alle 2 Jahre bis maximal 7 Jahre
  • Nutzung: 12 (bei sehr kurzem Umtrieb) bis 25 Jahre
  • Bestandsauflösung: Wurzelstöcke ausbaggern oder mit einer Forstfräse zerstören. Auf trockenem und gut befahrbaren Boden arbeiten, um Verdichtungen zu vermeiden.
  • Verwendung: Hackgut für Hackschnitzelheizungen, für Privat oder Nahwärme; idR ist eine trockene Lagerung über den Sommer notwendig

 

In Österreich sind die Flächen meldepflichtig, auch im Forst.  Alle anderen Länder bitte bei den jeweiligen Behörden anfragen.

Weiden unterliegen dem Sortenschutz, der Nachbau ist strengstens verboten!

Steckbrief & Kurzbeschreibung

Gattungsname

Salix

Deutscher Name

Weide

Familie

Salicaceae (Weidengewächse)

Herkunft

Europa

Höhe

10 bis 30 Meter (je nach Sorte und Art)

Breite

bis 10 Meter

Blütezeit

Feber-Mai, vor dem Laubaustrieb

Blüten

grauweiße Kätzchen

Früchte

Kapselfrüchte an den weiblichen Pflanzen

Blattform

 lanzett- bis eiförmig, glattrandig oder fein gesägt

Blattanordnung

wechselständig

Blattfarbe

grün, an der unterseite oft silbergrau behaart

Frosthärte

ausgezeichnet bis -32 °C

Besonderheiten

  • Pollen bilden erste Bienennahrung nach dem Winter
  • sehr ausschlagfähig
  • biegsames Holz

Was ist die Weide?

Ein schnell wachsender, überaus ausschlagfreudiger Busch oder Baum. Hervorragend geeignet für wasserreiche Böden sowie auch kühlere Höhenlagen. Zusätzlich sind die Weiden eine der ersten Nahrungsquellen für Insekten nach dem Winter.
 

Anbau von Energiewäldern aus Weiden

  • Haupt-Pflanzzeit im Frühling nach Frost (Feb./März) bis zum Austrieb (April/Mai). Im Herbst ab Laubfall bis Frost (Okt. – Dez.)
  • Bodenvorbereitung: Ackerboden feinkrümelig vorbereiten, bei kleineren Flächen händisch mit Schnur, ab ca. 0,5-1 ha ist die maschinelle Pflanzung mit einer Pflanzmaschine sinnvoller. In ca. 200 km Umkreis von uns können wir Weiden-Pflanzungen mit Pflanzmaschine anbieten, darüber hinaus kompetente Partner empfehlen.
  • Stecklinge (ca. 20 cm), Ruten (1 – 1,5 m) oder einjährig bewurzelte Stecklinge (1 – 2 m) 10 – 20 cm in den Boden stecken/pflanzen und gut andrücken
  • Pflanzenbesatz für Weide im Energiewald: zweireihig bei kurzem Umtrieb (2-4 Jahre) ca. 14.000 Stk. z.B. mit 1,5 x 0,75 m und 0,5 m in der Doppelreihe und im mittleren Umtrieb (4-7 Jahre) ca. 5-7.000 Stk. z.B. mit 2,5 x 0,75 m. Für längere Umtriebe eignet sich Weide weniger;

Pflanzenschutz bei Weidenpflanzungen

  • Im Pflanzjahr möglichst unkrautfrei halten, mechanische oder chemische Bekämpfung (Achtung: Mittelzulassung!)
  • Ab dem 2. Jahr im extensiven Anbau kaum Bearbeitung notwendig
  • Werden speziell auf Kleinflächen ganz gern durch Rehe verbissen. Die beste Abhilfe schaffen hier Zäune. Ab ca. 1 ha nicht mehr nötig!

Düngung Energieweiden

  • Im Pflanzjahr keine Düngung
  • Zwar gibt es eine geringfügige Ertragssteigerung bei Düngergaben mit bis zu 100 kg N/ha, die meisten „Energiewirte“ führen aber überhaupt keine Düngung durch
  • Organische Düngung mit Gülle, Kompost oder Ascherückführung möglich

Energiewald-Ernte bei Weiden

  • 1. Ernte bei Weide durchschnittlich nach dem 4. Jahr, danach z.B. 3-jährige Ernte möglich (=kurzer Umtrieb), ansonsten je nach Pflanzverband und Sorten wird alle 2 – 7 Jahre geerntet.
  • Geerntet wird in der Vegetationspause zwischen November und März
  • Vollmechanisch, mit umgebauten Maishäckslern und Einzelanfertigungen bei kurzen Umtrieben (Erntedurchmesser durchschnittlich ca. 6-8 cm) ab Flächen von ca. 3 – 5 ha ist die vollmechanische Ernte auch betriebswirtschaftlich sinnvoll
  • Teilmechanische Ernte auf kleineren Flächen mit Freischneider, Motorsäge und Rückewagen
  • Mind. 20 Jahre Nutzungsdauer, durchschnittlich ca. 5 Ernten; danach Rodung, Neupflanzung oder anderweitige Verwendung
  • Heiztechnik: Nach trockener Lagerung über Sommer oder Trocknung z.B. mit Abwärme von Biogas im Kleinfeuerungsbereich, bzw. Liefervertrag mit Heizwerken (vertragen auch erntefrische Ware mit >50% Wassergehalt. Preis?)
 

Weide als Energieholz im Kurzumtrieb

  • Rasch nachwachsender Rohstoff für ökologisch hochwertige Biomasseproduktion
  • CO2-neutrale Erzeugung von Wärme und Strom
  • Verstärkte Holzbedarf für Papier-u. Plattenindustrie, sowie Biomassewerken hat die Suche nach Alternativen zu wertvollem Rundholz notwendig gemacht
  • Sogenannte Kurzumtriebsflächen (=Energiewald, Energieholz) von schnellwachsenden Gehölzen wie Weiden auf Acker-u/o.Grünlandflächen leisten einen wertvollen Beitrag zur nachwachsenden Rohstoffversorgung
  • Sowohl Industrie als auch die österreichischen Bundesforste (ÖBF) zeigen durch ihre Förderungen mit Know-how und fixen Abnahmeverträgen, dass auch künftig mit erhöhtem Bedarf an Energieholz aus Kurzumtriebsflächen zu rechnen ist

Verfügbarkeit von Weidenstecklingen und -Ruten + individuelle Beratung

  • Rechtzeitige Anfragen und Bestellungen ermöglichen uns eine vorausschauende Planung für die kommende Saison
  • Unsere Weiden-Stecklinge stammen von Partner-Baumschulen in Österreich und Deutschland.
  • Bei Bedarf klären wir im persönlichen Beratungsgespräch Ihre Bedürfnisse was Flächeneignung, Pflanzverband und die geplante Ernte betrifft.
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Ertrag von Weiden im Kurzumtrieb

  • 7 – 15 Atrotonnen (absolut trocken = Trockenmasse) pro ha und Jahr. Entspricht ca. 40-90 m³ Hackgut weich oder 3-7.000 Liter Heizöl leicht (!)

Was kostet ein Hektar Energiewald mit Weide?

  • Etablierung von 1 ha Weiden-Energiewald kostet in der Regel, je nach Umtriebszeit und Gegebenheiten inkl. Pflanzgut, Pflanzung und Anwuchspflege zwischen 1.500 und 2.500 € zzgl. Mwst.

Rechtliches (Österreich) für Weiden als Energiewald

  • Bis 10 Jahre nach Anlage bei Gemeinde oder Bezirksbehörde zu melden
  • Abstände zu Nachbargrundstücken berücksichtigen: mind. 3 m bis max. 10 m empfohlen
  • Landesgesetze bzgl. auspflanzbarer Sorten unbedingt beachten!
  • Energieweiden können auch im Wald gepflanzt werden, müssen jedoch separat als Energiewaldfläche gemeldet werden!
  • Auf alle unsere angebotenen Weiden besteht Sortenschutz durch die Züchter! Nachbau bei Strafen bis zu 50.000 € strengstens verboten

Weide - Salix-Klone und Sorten im Überblick

Unter Weiden-Klonen versteht man genetisch identisches Pflanzmaterial, das vegetativ, in aller Regel aus Stecklingen oder Steckhölzern gewonnen wird.

Unsere schwedischen Weidenzüchtungen stammen allesamt aus Schweden und werden von autorisierten österreichischen und deutschen Baumschule vermehrt. Nachbau (eigene Vermehrung) ist hier absolut verboten und wird bei Zuwiderhandeln vom Züchter mit bis zu 50.000 € geahndet! Auch dürfen diese Sorten nicht im Forst/Wald angebaut werden.

Schwedische Weidensorten, die sich in der Praxis in Mitteleuropa als sehr tauglich erwiesen haben:

  • Inger und Linea
    Zusammengefasst da es kaum Unterschiede gibt. Schwedische Züchtungen auch für trockene Böden oder kühlere Standorte in niederen Höhenlagen, mittlerer bis hoher Biomasseertrag, buschiger Wuchs – nur kurzer bis mittlerer Umtrieb

  • Sven
    Schwedische Züchtung, etwas frostempfindlich daher Kältestaulagen vermeiden; für durchschnittliche Böden geeignet, weitgehend unempfindlich gegen Wildverbiss; Dickwüchsig und geradestämmig für kurze bis mittlere Umtriebe

  • Tordis
    Schwedische Züchtung; für kühlere Standorte, relativ unempfindlich gegen Trockenheit, nur für kurze und mittl,ere Umtriebe, mittlerer bis hoher Ertrag

  • Salix viminalis
    kühl-feuchte Standorte und niederen Höhenlagen, verträgt kurze Überschwemmungen (keine Staunässe!) Ruten zum Flechten geeignet, zur schnellen Flächenbegrünung oder Hangsicherung, wächst etwas langsamer als die schwedischen Klone

  • Salix alba
    für feuchte bis sehr feuchte, leicht vernässte Böden, eher unterdurchschnittlicher Ertrag von 7-12 Atrotonnen, für längere Umtriebszeiten geeignet – stammbildend auch nach Rückschnitt, darf auch in den Wald gepflanzt werden

Generelle Erfolgsfaktoren für funktionierende Energiewälder aus Weiden sind der Standort, eine gute Klonwahl bezogen auf Klima und Boden, die Pflege im Pflanzjahr, der Pflanzverband, die Qualität der Stecklinge, die Wasserverfügbarkeit, Bodenqualität, Verunkrautung, Krankheiten und Insektenfraß sowie Wildverbiss- und Fegeschäden.

Standort, Feldvorbereitung für die Weide

Die Weide wird eher für wasserreiche Böden und kühlere bzw. Höhenlagen verwendet. Oder wenn sehr kurze Ernteintervalle (2-4 Jahre) mit Vollerntern geplant sind. Sie ist allerdings auch stärker wildverbissgefährdet als z.B. die Pappel.

Das Wachstum der Pflanzen hängt daher von der Niederschlagsmenge (mind. 300-400 mm während der Vegetationsperiode, gesamt mind. 600-700 mm Jahresniederschlag), der Wasserhaltekapazität des Bodens und der Verfügbarkeit von Grundwasser ab. Der Humus- oder Nährstoffgehalt sind erst in zweiter Linie wichtig. Geeignete Flächen sind als erstes, insbesondere Stilllegungsflächen, Ackerflächen und landwirtschaftliche Grenzertragsböden. Milde Lehme mit frischem bis betont frischem Wasserhaushalt sind vorteilhaft.

Feldvorbereitung Weidenpflanzung

Ackerfläche im Herbst 25-30 cm pflügen, im Frühjahr dann unmittelbar vor der Pflanzung eggen bzw. ein feines Saatbeet herrichten. Der Zeitpunkt richtet sich nach der Vorkultur und der Bodenbeschaffenheit; bindige Böden – Herbst- bzw. Winterfurche (Frostgare), leichte Böden können auch unmittelbar vor der Pflanzung umgebrochen werden.

Grünland: Bodenumbruch unumgänglich im Herbst (Ausnahme: Pflanzung von Ruten, bewurzelten Pflanzen); Umbruch auf ca. 30 cm Tiefe mit anschließenden Fräsen unmittelbar vor der Kulturanlage genügt in der Regel;
Herbizide: An Standorten mit erfahrungsgemäß starkem Auftreten von Beikräutern können Vorlaufherbizide unmittelbar vor oder kurz nach der Pflanzung und/oder bereits im Herbst Totalherbizide den gewünschten Effekt erreichen.
Untersaat: gesät vor der Pflanzung der Stecklinge kann Begleitwuchs unterdrücken und somit Kulturmaßnahmen reduzieren. Versuche mit Getreide und Leguminosen-Untersaat kann als Frucht oder Mulch genutzt werden (wirken meist leicht wuchshemmend → Wasser- und Nährstoff-Konkurrenz).

Düngung von Energieweiden

Eine Düngung ist nicht zwingend notwendig, es ist dadurch jedoch eine geringfügige Ertragssteigerung (bis zu 100 kg N/ha wirtschaftlich sinnvoll) möglich. Im Pflanzjahr ist von einer Düngung eher abzuraten, da dadurch ein schlechtes Abreifen im Herbst verursacht wird. Eine Düngung mit Kompost, Gülle und Asche ist – so vorhanden – sinnvoll.

Pflanzgut und Anpflanzung von Weiden

Weidenpflanzung

Der Anbau von Weide als Energieholz erfolgt im Frühling von Mitte März bis spätestens Mitte Mai (Hochlagen). Die ca. 20 cm großen Stecklinge, 1 bis 2 Meter großen Ruten oder einjährig bewurzelten Stecklinge, mit einer Größe von 1 bis 2 Metern, werden 20 bis max. 50 cm in den Boden gesteckt bzw. gepflanzt und gut angedrückt.

Richtwerte für Pflanzabstände/Hektarbesatz bei Weidenpflanzungen im Energiewald

  • Kurzer Umtrieb bei Weiden, 2-4 Jahre: 10-14.000 Stk./ha, 2 m Gasse, 0,5 m zwischen Doppelreihe, 0,6 m in der Reihe
  • Mittlerer Umtrieb bei Weiden, 4-7 Jahre: 6-10.000 Stk./ha, 2,5 m Gasse, 0,6 m zwischen Doppelreihe, 0,75 m in der Reihe

Die Stecklinge bzw. Ruten stellen eher geringere Ansprüche an Boden und Klima und können (je nach Sorte unterschiedlich) auch in Grenzertragsböden angebaut werden. Höhere Erträge werden jedoch ebenso auf guten Ackerböden erzielt.

Der Ackerboden sollte im Herbst umgebrochen bzw. gepflügt und im Frühjahr vor dem Anbau feinkrümelig vorbereitet werden. Der Anbau ist bis zu 0,5 Hektar noch gut händisch möglich, darüber hinaus ist jedoch der Einsatz einer Pflanzmaschine sinnvoll. Ruten und bewurzelte Pflanzen können auch direkt in Grünland ohne weitere Pflege gepflanzt werden.

Weiden eignen sich generell eher für kurze und mittlere Umtriebe von 2 bis 7 Jahren und bieten eine Ertragsleistung von 7 bis 15 Tonnen Trockenmasse pro Hektar und Jahr.

Achtung Energiewald-Monokultur!

Es sollen keine Großflächen (mehrere Hektar) mit einem einzigen Weiden-Klon bebaut werden! Stattdessen ist eine dem Standort angepasste Vielfalt in der Klonwahl zu bevorzugen. Mischungen in der Reihe sind weniger zu empfehlen, da dabei die Stärkerwüchsigen mittelfristig die Schwächeren unterdrücken.

Pflanzenschutz und Anwuchspflege bei Weiden

Pflanzenschutz und Anwuchspflege bei Weiden

Im Pflanzjahr müssen die Weidenstecklinge möglichst unkrautfrei gehalten werden. Eine mechanische oder chemische Bekämpfung wird empfohlen. Ab dem 2. Jahr bis zum Ende der Nutzungsdauer ist kaum mehr eine Bearbeitung notwendig. Eine Beobachtung in Bezug auf Insekten, Krankheiten und Unkrautbefall wird jedoch empfohlen. Bisher ist nur ein kleinräumiges Auftreten von nennenswerten Schädlingen und Krankheiten bekannt. Für Bio- oder ökologisch ausgerichtete Betriebe ist die mechanische Beikrautregulierung die einzig mögliche Kulturmaßnahme. Daher sollte im Pflanzjahr drei bis vier Mal in den Fahrgassen gefräßt und je nach Verunkrautung zwischen den Reihen gehackt werden.

Wildschäden können auf kleinen Flächen (bis max. 1 ha) durch Gatterung oder einen Duftzaun vermieden werden. Bei einem Energiewald aus Weiden wird empfohlen, eine große Anlage mit mehreren Klonen anzulegen. Bei dichten Beständen bleibt ein Verbiss eher auf den Rand des Waldes beschränkt. Großflächige Ausfälle können durch die Nachpflanzung von Stecklingen oder Ruten ausgeglichen werden. Kleinflächige Ausfälle zu ersetzen lohnt sich nicht, da sich die Nachpflanzung in der Regel kaum durchsetzen kann.

Weiden-Erträge, Ernte und Verwertung

Weidenernte

Die Ernte eines Weiden-Energiewalds erfolgt in der Vegetationspause zwischen Dezember und März, je nach Pflanzverband und Sorten alle 2 bis 7 Jahre. Weiden und Robinien werden öfter als Pappeln geerntet. Ebenso erfolgt die Ernte bei engeren Verbänden bzw. bei vollmechanischer Ernte öfter, als bei weiten Verbänden und extensiven Erntemethoden. Die vollmechanische Ernte ist mit umgebauten Maishächslern und Einzelanfertigungen möglich und bei nicht allzu weiten Anfahrten ab Flächen von ca. 3 ha betriebswirtschaftlich sinnvoll. Bei kleinen Flächen wird teilmechanisch mit Motorsäge bzw. Freischneider und Rückewagen geerntet.

Das Hackgut sollte für den Eigenbedarf bzw. eine Einlagerung und den Privatverkauf auf zumindest unter 30 % heruntergetrocknet werden. Die Lieferung an Heizwerke kann auch erntefrisch erfolgen, je nach Liefervertrag wird aber in der Regel für nasses Erntegut ein Abschlag verrechnet oder anders gesagt für Weiden-Hackgut mit niedrigem Wassergehalt (= höherer Brennwert) mehr bezahlt.

Erträge von Weidenplantagen

Der Ertrag beträgt pro Hektar und Jahr 7 bis 12 (in Ausnahmefällen auch bis zu 15) Atrotonnen (absolut trocken = Trockenmasse), das entspricht in etwa 40 bis 90 m³ Hackgut. Es sind dabei jedoch sehr große Unterschiede aufgrund des Klimas, der Wasserversorgung und der Sorten möglich.

Verkauf von Hackgut aus Energieweiden

Wichtige Punkte für den Verkauf von Hackgut aus Weiden-Energiewäldern:

  • Massenangaben (Tonnen) oder Volumsangben (Schüttraummeter, Festmeter); Trockensubstanz oder Frischemasse; Wassergehalt? Als fair sowohl für Energie-Landwirt als auch für den Abnehmer des Hackguts hat sich die Abrechnung nach Atrotonnen (Tonnen Trockenmasse) und/oder nach dem Feuchtegehalt erwiesen.
  • Flächenertrag – durchschnittlicher Hektarjahresertrag (niedriger) oder Gesamtertrag in einzelnen Erntejahren (höher)
  • Parität – Wo wird Ware übergeben? frei Feldrand, frei Werk?

Deckungsbeitragsvergleich mit anderen Feldfrüchten: Kurzumtrieb aus Weiden muss die wirtschaftliche Option darstellen, die Bandbreiten liegen zwischen -150 und 500 € bei Energieholz (Schätzung 2018) und zw. -50- +325 € bei Industrieholz. Als länger jähriger Durchschnittspreis haben sich in Deutschland und Österreich Preise bei um die 100 € für die Tonne Trockenmasse eingependelt.

Für die Wirtschaftlichkeit eines Weiden-Energiewalds sind folgende Punkte entscheidend:

  • Trockensubstanzertrag
  • Trockensubstanzpreis
  • Erntekosten (inkl. Anhänger, Transport zur Übergabestelle!)
  • Empfohlen Mindestfeldgröße bei Einsatz eines Vollernters ab 3 – 5ha

Gerne helfen wir Ihnen auch bei der Kalkulation Ihrer Weiden-Energiewald-Flächen!

Weidenruten: Nutzung im Garten für Weidenzäune und Weidenbauten

Weidenruten für den Privatbereich werden wohl kaum eine sehr große Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeit sein, um Weiden im Kurzumtrieb wirtschaftlich zu nutzen. Dennoch fragen auch bei uns immer mehr Gartenkund*innen an nach derartigen Ruten. Die Nutzung von Weidenruten in der modernen und gleichzeitig naturnahen Gartengestaltung nimmt spürbar zu und ist enorm vielfältig. Zäune können aus Weidenruten geflochten werden, Böden, ja selbst ganze Weidengebäude sind möglich. An dieser Stelle werden wir im Lauf der Zeit auch einige Bilder von solchen Pflanzungen einfügen um die Vielfältigkeit von Weidenpflanzungen im Garten zu dokumentieren.

Weidenruten für Weidenzäune, Weidenbauten

Nutzungsdauer, Bestandsauflösung, Rekultivierung + Rechtstipps für Weidenpflanzungen

Nutzungsdauer eines Weiden-Energiewaldes.

Bei sehr intensiver Nutzung, also sehr kurzem Umtrieb von zwei Jahren und Ernte mit Vollernter kann eine Weiden-Bestandsauflösung schon nach 12-15 Jahren wirtschaftlich sinnvoll sein. In den letzten Jahren hat sich aber eher eine mittlere Nutzungsdauer von 4 bis 7 Jahren durchgesetzt, womit sich die Lebens- und Nutzungsdauer von Weiden im Kurzumtrieb auf mindestens 15 bis 20 (manchmal 25) Jahre verlängert.

Nach Ende der Rotationszeit werden die Weiden-Stöcke entweder entfernt (ausgebaggert) oder die Wurzelstöcke mit einer Forstfräse zerstört (auf ca. 35 cm Bodentiefe). Die Fahrgeschwindigkeit regelt den Zerkleinerungsgrad. Eine weitere landwirtschaftliche Nutzung ist mit den derzeit am Markt befindlichen Fräsen problemlos möglich. Der Boden muss bei den Rückführungsarbeiten bis zur Bearbeitungstiefe trocken sein (Verdichtung!).

Rechtliche Bedingungen für die Pflanzung von Energiewäldern im Kurzumtrieb aus Weiden

Die Abstände zu Nachbargrundstücken sind zu berücksichtigen. Die Mindestabstände sind in Landesgesetzen festgelegt. Als Wendekreis für Erntemaschinen werden mindestens 3 bis maximal 10 Meter empfohlen. Die Kurzumtriebswirtschaft ist in Österreich rechtzeitig (bis 10 Jahre nach Anlage) bei der Gemeinde oder Bezirksbehörde zu melden und gemäß §1(5) des Forstgesetzes zu ernten. Kurzumtriebsflächen gelten als landwirtschaftliche Flächen, vorausgesetzt die Kultur wurde nicht auf Waldboden angelegt und wird binnen 10 Jahren nach der Anlage bei der BH als solche gemeldet. Der Energiewald ist spätestens nach 30 Jahren das erste Mal zu ernten, ansonsten gilt die Fläche als Wald. Bitte prüfen Sie unbedingt vor der Bestellung die jeweiligen Landesgesetze!

Links zu weiteren Rechtstipps zur Anlage von Kurzumtriebs-Energiewäldern (Wikipedia):

Rechtsinfos für die Pflanzung von Energieweiden (und Pappeln) im Kurzumtrieb in Deutschland

Rechtsinfos für die Pflanzung von Energieweiden (und Pappeln) im Kurzumtrieb in Österreich

Fazit für Anbau von Weiden als Energieholz im Kurzumtrieb

Die Zeiten, wo Kurzumtriebsflächen aus Weiden (oder anderen Gehölzen) als exotische Kulturen mit stark experimentellem Charakter gehandelt worden sind, ist definitiv vorbei. Die starken Flächenzuwächse in Österreich und Deutschland (speziell zwischen 2005 und 2015), aber auch in Südosteuropa zeigen, dass Energiewälder im Kurzumtrieb in der zukünftigen Biomasseversorgung eine tragende Rolle spielen werden. Für den einzelnen Landwirt kann das einerseits Unabhängigkeit durch Eigenversorgung bedeuten, aber auch ein interessantes Standbein als Holz- oder im besten Fall Wärmeverkäufer bedeuten. Auch haben sich in der Zeitspanne nicht wenige Landwirte als Heizwerksbetreiber etabliert. Sie können so die konventionelle Landwirtschaft wirtschaftlich absichern und als weiteres Standbein betreiben.

Die wichtigsten Punkte für die Pflanzung von Weiden im Kurzumtriebsenergiewald noch einmal zusammengefasst:

  • Standort
  • Pflanzabstand, Baumart, Umtriebszeit
  • Erntemaschine und -methode
  • Gattungs- und Klonauswahl
  • Bodenvorbereitung
  • Art der Unkrautbekämpfung
  • Planung der Erntelogistik
  • Verwertung, Verkauf

Weiterführende Infos, Links und Videos

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