Das Holz der Paulownia: Erträge, Ernte und Verwertung

Paulownia-Holz Ernte

Die beste Jahreszeit für die Paulownia-Wertholz-Ernte ist, wie bei anderen Laubhölzern auch, in der Vegetationsruhe zwischen Dezember und April. Für größere Plantagen empfehlen wir ganz normaler Forsttechnik einzusetzen, kleine Flächen oder einzelne Bäumen können manuell geschlägert werden.

Im Biomassebereich kann bei extrem kurzen Umtrieben 1, 2 oder 3 Jahre, mit einem Gehölzmähhäcksler geerntet werden, die derzeit gängigen Maschinen können Erntedurchmesser von bis zu 15 cm problemlos häckseln. Der durchschnittliche Durchmesser beim Wiederaustrieb kann in dieser kurzen Zeitspanne bei beachtlichen 5-10 cm liegen. Die Nutzung als Biomassepflanze, inkl. Wiederausschlag ist bis 20, max 25 cm sinnvoll und hier kommt wiederum ganz normale Forsttechnik zum Einsatz, Kleinflächen können manuell geerntet werden.

Verwertung Paulowniaholz

Da die (kalkulierten) Preise im Wertholzbereich höher zu bewerten sind als im Biomassebereich, sollte man aus unserer Sicht, auf geeigneten Standorten vorzugsweise diese Verwertungsform anstreben.
Im Detailverkauf findet man derzeit verleimte Platten aus Paulowniaholz. Das Holz wird in verschiedenen Spezialbereichen, etwa in der Ski- oder Wassersportproduktion sehr geschätzt, ausschlaggebend dafür sind das geringe Gewicht, die hohen Zugfestigkeit und seine Elastizität bei gleichzeitiger Stabilität. Weiteren Quellen kann man entnehmen, dass Paulowniaholz für die Möbelproduktion, im Flugzeug(leicht)bau sowie zur Konstruktion von Schiffen und Musikinstrumenten verwendet wird.
Wie leicht oder wie schwer das erntefertige Holz dann aber verkauft werden kann ist noch relativ unklar. Ein extra großes Fragezeichen steht hinter einem kalkulierten Verkaufspreis von bis zu 900 Euro pro Kubikmeter Paulowniaholz (in 10 Jahren!). Das erscheint uns dann doch unrealistisch zu sein und sollte unseres Erachtens nach in keiner seriösen Kalkulation Eingang finden.

Paulowniaholz kaufen/verkaufen:

Seit etwa 2010 werden in Mitteleuropa Paulownien angebaut, im Süden etwas länger und langsam kommen erste Angebot und Nachfragen zu deren Holz. Die aktuellen Angebote kommen aus Portugal und Spanien, aber auch in Ungarn, Kroatien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland reifen Bestände heran, die nach und nach auf den Markt kommen.
Eines dieser Angebote, eines Deutschen Kollegen mit Plantage Spanien, möchten wir hier exemplarisch anführen. Frank Biermann von Palownia24 freut sich auf Ihren Kontakt, wenn Sie Interesse an Kiri-Stämmen haben. Sein aktuelles Angebot finden Sie hier: Paulowniaholz kaufen

Biomasse: Die aus Paulowniaholz produzierten Hackschnitzel sind trockener und härter als bei Pappel und Weide, jedoch auch leichter in Atrotonnen (Atrotonne = Absolut trockene Tonne).
Das Erntegut im Biomassebereich wird in aller Regel verheizt, zum Brennwert gibt es im Internet variierende Quellen, die nicht ganz verlässlich erscheinen. Fakt ist, dass das Holz von Paulownien ein sehr geringes spezifisches Gewicht aufweist und deswegen für den Verkauf in Atrotonnen nicht ideal ist, verkäufe nach Wärmemenge könnten wesentlich vorteilhafter sein.
Natürlich kann man aus dem Erntegut auch Pellets und Briketts pressen lassen aber aufgrund der doch höheren Anfangsinvestition – im Vergleich zu klassischen Energiewäldern aus Pappel und Weide – erscheint diese Art der Verwertung vorerst nicht lohnenswert. Spezifische Erfahrungen mit Stückgut (Scheiter) liegen unseres Wissens nach noch nicht vor.

Ernte-Erträge von Paulowniaholz

Mit Bekanntgabe konkreter Zahlen halten wir uns bewusst zurück, aus unserer Sicht gibt es hier einfach noch zu wenig zuverlässige Erfahrungswerte. Die bestehenden Unklarheiten sind einer der Hauptgründe warum wir diese Broschüre/diesen Text verfassen, denn selbst in Mitteleuropa sind die Zuwächse so unterschiedlich, dass darüber keine seriöse Angabe zu machen sind. Einerseits ist es möglich nach zehn Jahren nur einmetriege, dünne Triebe vorweisen zu können, andererseits sind auch Stämme mit 25 cm Durchmesser möglich, was dann in erster Linie vom richtigen Standort abhängig ist, aber eben zum wesentlichen Teil auch von sorgfältiger Pflege in der Anwuchphase in den ersten Jahren.
Ein weiterer Grund, der uns zum Schreiben dieses Textes bewogen hat ist dem Umstand geschuldet, dass hier (überwiegend im Internet) mit teilweise unrealisierbaren Zahlen hantiert wird und damit falsche Hoffnungen geschürt werden, woran wir uns nicht beteiligen wollen!
Wir sind jetzt doch schon längere Zeit im Geschäft und haben einige Glücksritter erlebt die mit utopischen Zuwachsannahmen und Kalkulationen, im Bereich Energiewald, Miscanthus (Elefantengras/Chinaschilf) und Sida, nach dem Motto hausieren gingen: „Wer schnell will werden reich, der pflanze ein Paulowniafeld, am besten gleich!“ „Idealerweise“ wird auf Basis solcher Zahlen ein Investment in Form einer Beteiligung angeboten, gern auch um ein paar hundert Euro pro einzelnem Baum, was zumindest für den Verkäufer dieser „Zertifikate” ein lukrativeres Zusatzgeschäft bringt.
Wir bitten hier demnach auch um Ihr Verständnis, dass wir !noch! nicht in der Lage sind genauere Aussagen zu treffen.

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