Weiden wachsen an feuchten Standorten gut. Das ist bekannt. Dass sie auch in Höhenlagen und auch auf normalfeuchten Ackerböden sehr gute Erträge erreichen, ähnlich wie Pappeln, das wissen (noch) nicht alle. Und für größere Energiewald-Kurzumtriebsflächen ist sie für die vollmechanische Ernte geradezu perfekt geeignet. UND noch ein großtes Plus: Der Zusatznutzen als sehr zeitig blühende Bienenweide!
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Dieses Produkt weist mehrere Varianten auf. Die Optionen können auf der Produktseite gewählt werdenAufgrund des buschigen Wuchses eher für kurze Umtriebe geeignet (ausgenommen die Baumweide). Ideal an feuchten Standorten sowie auf normalen Ackerböden, hier sind gute Erträge zu erzielen.
In Österreich sind die Flächen meldepflichtig, auch im Forst. Alle anderen Länder bitte bei den jeweiligen Behörden anfragen.
Weiden unterliegen dem Sortenschutz, der Nachbau ist strengstens verboten!
Gattungsname
Salix
Deutscher Name
Weide
Familie
Salicaceae (Weidengewächse)
Herkunft
Europa
Höhe
10 bis 30 Meter (je nach Sorte und Art)
Breite
bis 10 Meter
Blütezeit
Feber-Mai, vor dem Laubaustrieb
Blüten
grauweiße Kätzchen
Früchte
Kapselfrüchte an den weiblichen Pflanzen
Blattform
lanzett- bis eiförmig, glattrandig oder fein gesägt
Blattanordnung
wechselständig
Blattfarbe
grün, an der unterseite oft silbergrau behaart
Frosthärte
ausgezeichnet bis -32 °C
Besonderheiten
Unter Weiden-Klonen versteht man genetisch identisches Pflanzmaterial, das vegetativ, in aller Regel aus Stecklingen oder Steckhölzern gewonnen wird.
Unsere schwedischen Weidenzüchtungen stammen allesamt aus Schweden und werden von autorisierten österreichischen und deutschen Baumschule vermehrt. Nachbau (eigene Vermehrung) ist hier absolut verboten und wird bei Zuwiderhandeln vom Züchter mit bis zu 50.000 € geahndet! Auch dürfen diese Sorten nicht im Forst/Wald angebaut werden.
Schwedische Weidensorten, die sich in der Praxis in Mitteleuropa als sehr tauglich erwiesen haben:
Inger und Linea
Zusammengefasst da es kaum Unterschiede gibt. Schwedische Züchtungen auch für trockene Böden oder kühlere Standorte in niederen Höhenlagen, mittlerer bis hoher Biomasseertrag, buschiger Wuchs – nur kurzer bis mittlerer Umtrieb
Sven
Schwedische Züchtung, etwas frostempfindlich daher Kältestaulagen vermeiden; für durchschnittliche Böden geeignet, weitgehend unempfindlich gegen Wildverbiss; Dickwüchsig und geradestämmig für kurze bis mittlere Umtriebe
Tordis
Schwedische Züchtung; für kühlere Standorte, relativ unempfindlich gegen Trockenheit, nur für kurze und mittl,ere Umtriebe, mittlerer bis hoher Ertrag
Salix viminalis
kühl-feuchte Standorte und niederen Höhenlagen, verträgt kurze Überschwemmungen (keine Staunässe!) Ruten zum Flechten geeignet, zur schnellen Flächenbegrünung oder Hangsicherung, wächst etwas langsamer als die schwedischen Klone
Salix alba
für feuchte bis sehr feuchte, leicht vernässte Böden, eher unterdurchschnittlicher Ertrag von 7-12 Atrotonnen, für längere Umtriebszeiten geeignet – stammbildend auch nach Rückschnitt, darf auch in den Wald gepflanzt werden
Generelle Erfolgsfaktoren für funktionierende Energiewälder aus Weiden sind der Standort, eine gute Klonwahl bezogen auf Klima und Boden, die Pflege im Pflanzjahr, der Pflanzverband, die Qualität der Stecklinge, die Wasserverfügbarkeit, Bodenqualität, Verunkrautung, Krankheiten und Insektenfraß sowie Wildverbiss- und Fegeschäden.
Die Weide wird eher für wasserreiche Böden und kühlere bzw. Höhenlagen verwendet. Oder wenn sehr kurze Ernteintervalle (2-4 Jahre) mit Vollerntern geplant sind. Sie ist allerdings auch stärker wildverbissgefährdet als z.B. die Pappel.
Das Wachstum der Pflanzen hängt daher von der Niederschlagsmenge (mind. 300-400 mm während der Vegetationsperiode, gesamt mind. 600-700 mm Jahresniederschlag), der Wasserhaltekapazität des Bodens und der Verfügbarkeit von Grundwasser ab. Der Humus- oder Nährstoffgehalt sind erst in zweiter Linie wichtig. Geeignete Flächen sind als erstes, insbesondere Stilllegungsflächen, Ackerflächen und landwirtschaftliche Grenzertragsböden. Milde Lehme mit frischem bis betont frischem Wasserhaushalt sind vorteilhaft.
Ackerfläche im Herbst 25-30 cm pflügen, im Frühjahr dann unmittelbar vor der Pflanzung eggen bzw. ein feines Saatbeet herrichten. Der Zeitpunkt richtet sich nach der Vorkultur und der Bodenbeschaffenheit; bindige Böden – Herbst- bzw. Winterfurche (Frostgare), leichte Böden können auch unmittelbar vor der Pflanzung umgebrochen werden.
Grünland: Bodenumbruch unumgänglich im Herbst (Ausnahme: Pflanzung von Ruten, bewurzelten Pflanzen); Umbruch auf ca. 30 cm Tiefe mit anschließenden Fräsen unmittelbar vor der Kulturanlage genügt in der Regel;
Herbizide: An Standorten mit erfahrungsgemäß starkem Auftreten von Beikräutern können Vorlaufherbizide unmittelbar vor oder kurz nach der Pflanzung und/oder bereits im Herbst Totalherbizide den gewünschten Effekt erreichen.
Untersaat: gesät vor der Pflanzung der Stecklinge kann Begleitwuchs unterdrücken und somit Kulturmaßnahmen reduzieren. Versuche mit Getreide und Leguminosen-Untersaat kann als Frucht oder Mulch genutzt werden (wirken meist leicht wuchshemmend → Wasser- und Nährstoff-Konkurrenz).
Eine Düngung ist nicht zwingend notwendig, es ist dadurch jedoch eine geringfügige Ertragssteigerung (bis zu 100 kg N/ha wirtschaftlich sinnvoll) möglich. Im Pflanzjahr ist von einer Düngung eher abzuraten, da dadurch ein schlechtes Abreifen im Herbst verursacht wird. Eine Düngung mit Kompost, Gülle und Asche ist – so vorhanden – sinnvoll.
Der Anbau von Weide als Energieholz erfolgt im Frühling von Mitte März bis spätestens Mitte Mai (Hochlagen). Die ca. 20 cm großen Stecklinge, 1 bis 2 Meter großen Ruten oder einjährig bewurzelten Stecklinge, mit einer Größe von 1 bis 2 Metern, werden 20 bis max. 50 cm in den Boden gesteckt bzw. gepflanzt und gut angedrückt.
Die Stecklinge bzw. Ruten stellen eher geringere Ansprüche an Boden und Klima und können (je nach Sorte unterschiedlich) auch in Grenzertragsböden angebaut werden. Höhere Erträge werden jedoch ebenso auf guten Ackerböden erzielt.
Der Ackerboden sollte im Herbst umgebrochen bzw. gepflügt und im Frühjahr vor dem Anbau feinkrümelig vorbereitet werden. Der Anbau ist bis zu 0,5 Hektar noch gut händisch möglich, darüber hinaus ist jedoch der Einsatz einer Pflanzmaschine sinnvoll. Ruten und bewurzelte Pflanzen können auch direkt in Grünland ohne weitere Pflege gepflanzt werden.
Weiden eignen sich generell eher für kurze und mittlere Umtriebe von 2 bis 7 Jahren und bieten eine Ertragsleistung von 7 bis 15 Tonnen Trockenmasse pro Hektar und Jahr.
Es sollen keine Großflächen (mehrere Hektar) mit einem einzigen Weiden-Klon bebaut werden! Stattdessen ist eine dem Standort angepasste Vielfalt in der Klonwahl zu bevorzugen. Mischungen in der Reihe sind weniger zu empfehlen, da dabei die Stärkerwüchsigen mittelfristig die Schwächeren unterdrücken.
Im Pflanzjahr müssen die Weidenstecklinge möglichst unkrautfrei gehalten werden. Eine mechanische oder chemische Bekämpfung wird empfohlen. Ab dem 2. Jahr bis zum Ende der Nutzungsdauer ist kaum mehr eine Bearbeitung notwendig. Eine Beobachtung in Bezug auf Insekten, Krankheiten und Unkrautbefall wird jedoch empfohlen. Bisher ist nur ein kleinräumiges Auftreten von nennenswerten Schädlingen und Krankheiten bekannt. Für Bio- oder ökologisch ausgerichtete Betriebe ist die mechanische Beikrautregulierung die einzig mögliche Kulturmaßnahme. Daher sollte im Pflanzjahr drei bis vier Mal in den Fahrgassen gefräßt und je nach Verunkrautung zwischen den Reihen gehackt werden.
Wildschäden können auf kleinen Flächen (bis max. 1 ha) durch Gatterung oder einen Duftzaun vermieden werden. Bei einem Energiewald aus Weiden wird empfohlen, eine große Anlage mit mehreren Klonen anzulegen. Bei dichten Beständen bleibt ein Verbiss eher auf den Rand des Waldes beschränkt. Großflächige Ausfälle können durch die Nachpflanzung von Stecklingen oder Ruten ausgeglichen werden. Kleinflächige Ausfälle zu ersetzen lohnt sich nicht, da sich die Nachpflanzung in der Regel kaum durchsetzen kann.
Die Ernte eines Weiden-Energiewalds erfolgt in der Vegetationspause zwischen Dezember und März, je nach Pflanzverband und Sorten alle 2 bis 7 Jahre. Weiden und Robinien werden öfter als Pappeln geerntet. Ebenso erfolgt die Ernte bei engeren Verbänden bzw. bei vollmechanischer Ernte öfter, als bei weiten Verbänden und extensiven Erntemethoden. Die vollmechanische Ernte ist mit umgebauten Maishächslern und Einzelanfertigungen möglich und bei nicht allzu weiten Anfahrten ab Flächen von ca. 3 ha betriebswirtschaftlich sinnvoll. Bei kleinen Flächen wird teilmechanisch mit Motorsäge bzw. Freischneider und Rückewagen geerntet.
Das Hackgut sollte für den Eigenbedarf bzw. eine Einlagerung und den Privatverkauf auf zumindest unter 30 % heruntergetrocknet werden. Die Lieferung an Heizwerke kann auch erntefrisch erfolgen, je nach Liefervertrag wird aber in der Regel für nasses Erntegut ein Abschlag verrechnet oder anders gesagt für Weiden-Hackgut mit niedrigem Wassergehalt (= höherer Brennwert) mehr bezahlt.
Der Ertrag beträgt pro Hektar und Jahr 7 bis 12 (in Ausnahmefällen auch bis zu 15) Atrotonnen (absolut trocken = Trockenmasse), das entspricht in etwa 40 bis 90 m³ Hackgut. Es sind dabei jedoch sehr große Unterschiede aufgrund des Klimas, der Wasserversorgung und der Sorten möglich.
Wichtige Punkte für den Verkauf von Hackgut aus Weiden-Energiewäldern:
Deckungsbeitragsvergleich mit anderen Feldfrüchten: Kurzumtrieb aus Weiden muss die wirtschaftliche Option darstellen, die Bandbreiten liegen zwischen -150 und 500 € bei Energieholz (Schätzung 2018) und zw. -50- +325 € bei Industrieholz. Als länger jähriger Durchschnittspreis haben sich in Deutschland und Österreich Preise bei um die 100 € für die Tonne Trockenmasse eingependelt.
Für die Wirtschaftlichkeit eines Weiden-Energiewalds sind folgende Punkte entscheidend:
Gerne helfen wir Ihnen auch bei der Kalkulation Ihrer Weiden-Energiewald-Flächen!
Weidenruten für den Privatbereich werden wohl kaum eine sehr große Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeit sein, um Weiden im Kurzumtrieb wirtschaftlich zu nutzen. Dennoch fragen auch bei uns immer mehr Gartenkund*innen an nach derartigen Ruten. Die Nutzung von Weidenruten in der modernen und gleichzeitig naturnahen Gartengestaltung nimmt spürbar zu und ist enorm vielfältig. Zäune können aus Weidenruten geflochten werden, Böden, ja selbst ganze Weidengebäude sind möglich. An dieser Stelle werden wir im Lauf der Zeit auch einige Bilder von solchen Pflanzungen einfügen um die Vielfältigkeit von Weidenpflanzungen im Garten zu dokumentieren.
Weidenruten für Weidenzäune, Weidenbauten
Bei sehr intensiver Nutzung, also sehr kurzem Umtrieb von zwei Jahren und Ernte mit Vollernter kann eine Weiden-Bestandsauflösung schon nach 12-15 Jahren wirtschaftlich sinnvoll sein. In den letzten Jahren hat sich aber eher eine mittlere Nutzungsdauer von 4 bis 7 Jahren durchgesetzt, womit sich die Lebens- und Nutzungsdauer von Weiden im Kurzumtrieb auf mindestens 15 bis 20 (manchmal 25) Jahre verlängert.
Nach Ende der Rotationszeit werden die Weiden-Stöcke entweder entfernt (ausgebaggert) oder die Wurzelstöcke mit einer Forstfräse zerstört (auf ca. 35 cm Bodentiefe). Die Fahrgeschwindigkeit regelt den Zerkleinerungsgrad. Eine weitere landwirtschaftliche Nutzung ist mit den derzeit am Markt befindlichen Fräsen problemlos möglich. Der Boden muss bei den Rückführungsarbeiten bis zur Bearbeitungstiefe trocken sein (Verdichtung!).
Die Abstände zu Nachbargrundstücken sind zu berücksichtigen. Die Mindestabstände sind in Landesgesetzen festgelegt. Als Wendekreis für Erntemaschinen werden mindestens 3 bis maximal 10 Meter empfohlen. Die Kurzumtriebswirtschaft ist in Österreich rechtzeitig (bis 10 Jahre nach Anlage) bei der Gemeinde oder Bezirksbehörde zu melden und gemäß §1(5) des Forstgesetzes zu ernten. Kurzumtriebsflächen gelten als landwirtschaftliche Flächen, vorausgesetzt die Kultur wurde nicht auf Waldboden angelegt und wird binnen 10 Jahren nach der Anlage bei der BH als solche gemeldet. Der Energiewald ist spätestens nach 30 Jahren das erste Mal zu ernten, ansonsten gilt die Fläche als Wald. Bitte prüfen Sie unbedingt vor der Bestellung die jeweiligen Landesgesetze!
Links zu weiteren Rechtstipps zur Anlage von Kurzumtriebs-Energiewäldern (Wikipedia):
Rechtsinfos für die Pflanzung von Energieweiden (und Pappeln) im Kurzumtrieb in Deutschland
Rechtsinfos für die Pflanzung von Energieweiden (und Pappeln) im Kurzumtrieb in Österreich
Die Zeiten, wo Kurzumtriebsflächen aus Weiden (oder anderen Gehölzen) als exotische Kulturen mit stark experimentellem Charakter gehandelt worden sind, ist definitiv vorbei. Die starken Flächenzuwächse in Österreich und Deutschland (speziell zwischen 2005 und 2015), aber auch in Südosteuropa zeigen, dass Energiewälder im Kurzumtrieb in der zukünftigen Biomasseversorgung eine tragende Rolle spielen werden. Für den einzelnen Landwirt kann das einerseits Unabhängigkeit durch Eigenversorgung bedeuten, aber auch ein interessantes Standbein als Holz- oder im besten Fall Wärmeverkäufer bedeuten. Auch haben sich in der Zeitspanne nicht wenige Landwirte als Heizwerksbetreiber etabliert. Sie können so die konventionelle Landwirtschaft wirtschaftlich absichern und als weiteres Standbein betreiben.
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Adresse: Sportplatzstraße 20
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