Paulownia fortunei – Kurzbeschreibung
Wie P. elongata (Paulowniaceae) ist ebenso wie P. fortunei ein Semi-Wildtyp der 1970er bis 1980er Jahre aus dem Südosten Chinas.
Sie zählt innerhalb dieser Gruppe zu den eher schneller wachsenden Blauglockenbäumen, mit einer jedoch kaum vorhandenen Winterhärte bis maximal minus 13°C. Damit ist sie für uns in Mitteleuropa praktisch ohne Bedeutung.
- Blüht bereits ab Ende März
- Winterhärte bis -13°C
- extrem hitzefest bis +45°C
- 12-15 Meter hoch und 8-12 Meter breit
- Züchtung Fast Blue® 5-8 Meter hoch und 4,5 Meter breit
- sehr schöne Holzmaserung für Instrumenten- und Möbelbau
- leichtes und biegsames Holz
Wuchseigenschaften
P. fortunei verfügt über einen geraden schmalen Wuchs, im Südosten Chinas wird sie bis 30 Meter hoch, bei uns, in den wärmeren Gegenden wo sie über den Winter kommt, sind eher 12-15 Meter realistisch.
In Amerika gilt sie als invasive Pflanze, die sich stark über Samen ausbreitet, bei uns aktuell kein Thema.
Interessant ist sie vor allem durch ihren geraden Wuchs für Kreuzungen mit P. tomentosa (Frosthärte). Daraus sind unter anderem die Hybride Shandong und die NordMax-Reihe entstanden. Beide wertvoll für den Plantagenanbau, sowie auch für Gärten geeignet.
Eine weitere, bekannte Züchtung für den heimischen Garten ist Paulownia fortunei Fast Blue® (manchmal auch als “Minfast” im Handel). Sie wird nur 5-8 Meter hoch mit einer 4-5 Meter breiten Krone und ist somit auch für kleinere Gärten ein wertvoller Schattenspender.
Blüten und Blätter von Paulownia fortunei
Sie blüht oft schon Ende März in bis zu 40cm langen Blütenrispen in lilablau (beschrieben wurden auch weiße Blüten mit gelben und lila Schlund). Sie sind nicht duftend und laut einigen Quellen auch essbar.
Die Blätter sind rund und etwas kleiner als bei den anderen Paulownien, wie gewohnt ist die Rinde im Alter dunkelbraun bis dunkelgrau und tief gefurcht.
Standortansprüche
P. fortunei braucht einen warmen, geschützten Standort sowie einen durchlässigen nährstoffreichen Boden. Langanhaltende Trockenheit während der Vegetationsperiode macht ihr dennoch zu schaffen. Im Plantagenbetrieb empfiehlt sich, wie bei allen Paulownien, eine Bewässerung.
Vermehrung
P. fortunei wird über Wurzelschnittlinge oder Steckhölzer vermehrt. Da es sich um einen Semi-Wildtyp handelt können bei der Vermehrung sehr unterschiedliche Eigenschaften weitergegeben werden. Die Meristem- oder Invitrovermehrung garantiert, dass nur gewünschte Eigenschaften weitergegeben werden – vor allem im Plantagenbetrieb gerne gesehen. Aufgrund der schwächeren Winterhärte bei uns in Mitteleuropa nicht relevant, in Zentralchina jedoch noch recht häufig.
Paulownia elongata – Kurzbeschreibung
Wie zb Paulownia tomentosa ist auch P. elongata ein sogenannter “Semi-Wildtyp”. Sie entstand ab den 1970er Jahren durch erste Selektionen und Kreuzungen in Zentralchina.
Auch sie wird in der Familie der Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae) geführt und ist sehr gesund.
- Blüht im April/Mai in duftenden Rispen
- Winterhärte bis -17,5°C
- hitzefest bis +43°C
- 10-14 Meter hoch und 5-7 Meter breit
- gerader Stamm, mehrstämmige Entwicklung möglich
- Holz geeignet für Möbelbau und Kunsthandwerk
- unempfindlich ggü. Pilzkrankheiten oder Insektenbefall
P. elongata: Wuchseigenschaften
Paulownia elongata ist die am stärksten wachsende Paulownienart. Zuwächse in der Jugend um die 4-5 Meter, im Alter bis 40 cm pro Jahr sind möglich. Sie wird etwa 16 m hoch, bis 20 m können erreicht werden.
Der stärkste Holzzuchwachs wird im Alter von 18-25 Jahren erwartet. Durch das starke Wachstum ist er in jungen Jahren frostgefährdet. Die Winterhärte liegt später bei maximal Minus 17,5°C (Zone 6b), im Vergleich dazu P. Shandong mit bis -25°C oder NordMax21 mit bis Minus 22°C.
Optisch sieht dieser Kaiserbaum Paulownia tomentosa recht ähnlich. Die Krone ist flachkugelig locker und mit 5-7 Meter Breite angegeben. Dadurch und wegen der schwächeren Winterhärte wurde sie vor allem in Mitteleuropas Plantagen bereits häufig von P. Shandong abgelöst. Deren schmalere Krone lässt eine höhere Stückzahl auf der Fläche zu.
Blüten und Blätter von Paulownia elongata
Die erste Blüte erfolgt nach 5-7 Jahren vor dem Laubaustrieb im April/Mai. Im Vorjahr bilden sich bereits die Blütenknospen, daher ist es durchaus möglich, dass in kalten Wintern diese abfrieren und die Blüte ausfällt. Die Blüten zeigen sich lilablau, duften leicht und sind für Insekten sehr attraktiv. Im Lauf des Sommers bilden sich die Samenkapseln. Allerdings sind diese, anders als P. tomentosa, im Freiland nicht keimfähig, also keine Angst vor Selbstaussaat.
Die Blätter sind länglich, spitz zulaufend, fast schon eiförmig. Sie sind essbar (vor allem die jungen, zarten) und können außerdem auch als Tierfutter verwertet werden.
Standortansprüche
Am Standort liebt sie es warm und windgeschützt, ein durchlässiger nährstoffreicher Boden, sandig bis leicht lehmig, wird bevorzugt. Wie auch bei P. NordMax21 oder P. Shandong führt Staunässe zum Ausfall der Pflanze.Die glockigen Blüten erscheinen in zartem lilablau und duften auch leicht.
Frühjahrs- und Sommertrockenheit machen den Blauglockenbäumen allgemein zu schaffen. Auch wenn sie eher mit trockenen Standorten zurechtkommen, in der Hauptvegetationszeit brauchen sie entsprechende Mengen Wasser. In den Plantagen wird daher zunehmend auf Bewässerung gesetzt und auch im eigenen Garten sollte man die Bäume mit einer wöchentlichen Wassergabe reichlich unterstützen.
Vermehrung
P. eleongata wird wie P. Shandong über Wurzelschnittlinge oder Steckhölzer vermehrt. Da es sich um einen Semi-Wildtyp handelt, können bei der Vermehrung sehr unterschiedliche Eigenschaften weitergegeben werden. Die Meristem- oder Invitrovermehrung garantiert, dass nur gewünschte Eigenschaften weitergegeben werden – vor allem im Plantagenbetrieb gerne gesehen. Aufgrund der schwächeren Winterhärte bei uns in Mitteleuropa nicht relevant.