Paulownia Shandong Kurzbeschreibung

Paulownia Shandong (auch Shan Dong, Shantong) ist eine besonders gerade und schnellwachsende Kiribaum-Kreuzung aus Paulownia tomentosa und Paulownia fortunei. Sie wird im landwirtschaftlich bzw. forstwirtschaftlichen Bereich in Mitteleuropa seit etwa 2005 bis 2010 anbgebaut und zählt dadurch zu den Blauglockenbaum-Züchtungen mit den längsten Erfahrungswerten hierzulande.

Sie vereint einen besonders raschen Wuchs (von P. fortunei) mit relativ guter Frosthärte (von P. tomentosa). Lt. Literatur sollte dieser Hybrid bis zu -25° C Kälte vertragen. In der Praxis ist es auf Standorten mit solch Tiefsttemperaturen jedoch mehr als schwierig einen geraden Stamm erziehen zu können. Wir empfehlen für Paulownia Shandong Standorte mit -15 bis max. -20° C, wobei die Bäume in den ersten Jahren nach der Pflanzung am empfindlichsten sind.

Shandong: Wuchseigenschaften

Paulowina Shandong vereint, wie eingangs beschrieben, einen raschen, geraden Wuchs, und das bei verhältnismäßig guter Frosthärte. Frosthärte ist bei Blauglockenbäumen zwar immer etwas relativ, zumindest in der nördlichen Hemisphäre. In strengen Wintern oder oft schon bei leichten Verletzungen können auch mehrjährige Stämme wieder absterben. Das Gute bei allen Paulownia-Sorten: sie treiben nach so einem Absterben und dem anschließend empfohlenen bodenebenen Rückschnitt in aller Regel wieder aus der Basis voll durch. So ein Trieb kann, je nach Gegend auch mehrere Meter im Jahr machen. (wird gern bei Zuwachsdemonstrationen aus so einem Rückschnitt gezeigt)

Diese Blauglockenbaum-Züchtung wird überwiegend im Wertholz-Bereich gepflanzt. Bei der Pflanzung von Paulownia Shandong im Kleintopf ist es empfehleswert die Pflanze einmal ohne Schnitt aufwachsen zu lassen, so wie sie natürlich wachsen würde. Das kann auch strauchförmig, verzweigt oder auch krum sein. Wichtig ist nur, dass sie möglichst unkrautfrei bleibt und bei längeren Trockenphasen auch gewässert wird. Im folgenden Frühling (März) schneidet man dann den kompletten Baum nochmal bodeneben weg und lässt ihn neu durchtreiben.

Meist erhält er erst dann den charakteristischen geraden und starkten (wenige cm) Stamm. Ausgenommen davon sind Idealstandorte, wo möglicherweise auch noch automatisch bewässert und gedüngt wird. Hier können auch Höhen von zwei Metern im Pflanzjahr erreicht werden und ein kompletter Rückschnitt ist nicht mehr unbeding nötig.

In kühlen Lagen kann es aber auch vorkommen, dass die Pflanze auch im zweiten Jahre nicht über einen Meter hinauskommt. In so einem Fall kann der Vorgang ohne weiteres nochmal im Frühling (Komplett-Rückschnitt) wiederholt werden.

Durch die Pflanzung von mehrjährigen Pflanzen, z.B. zweijährigen Wurzelstöcken von Paulownia Shandong kann ein solcher Rückschnitt unter guten Bedingungen ebenfalls entfallen. Diese Größen kommen eher bei kleineren (Test-) Pflanzungen zum Einsatz, oder bei extensiv angelegten Projekten, wo man den Pflegeaufwand minimieren möchte.

Paulownia Shandong mit Stamm wird dann eher im Privatbereich gepflanzt oder in sehr kühlen Lagen, wo man nur schwer einen Stamm vor Ort erziehen kann.

Blüte und Samen von P. Shandong

Shandong blüht wie seine ursprünglichen Verwandten P. tomentosa, fortunei, catalpifolia oder elongata erstmals nach ca. fünf Jahren, wobei wir vereinzelt sogar nach nur drei Jahren schon erste blühende Bäume beobachten konnten. Der Blauglockenbaum wird bei Shandong seinen Namen jedoch nicht immer gerecht: Die Blütenfarbe kann zwar ähnlich blau oder lila sein, wie z.B. bei P. tomentosa, der wohl häufigsten Gartensorte vom Kiribaum, sie kann aber auch Richtung weiß und rosa variieren. Die Blütentrauben sind ähnlich groß wie bei den Ziersorten. Ein großer Unterschied ist jedoch, dass die daraus entstehenden Samen sich nicht selbständig ausbreiten sollten. Sollten deshalb, weil es solche ungewollten Verbreitungen in den USA aus Plantagenbäumen schon gegeben haben soll.

Was man aber aus der bisherigen Erfahrung sagen kann: Paulownia Shandong breitet sich weder durch Samenanflug, noch durch Wurzelsprösslinge so stark aus wie z.B. Paulownia tomentosa. Letztere können vor allem im städtischen Umfeld mitunter fast zu einer kleinen Plage werden.

Umtriebszeit

Unter der Umtriebszeit versteht man bei Gehölzen die Dauer eines durschnittlichen Nutzungszykluses. Vor allem bei mehrmals nutzbaren Hölzer, wie z.B. auch Pappel, Weide und Robinie, erhöht diese wesentlich die Rentabilität, da mehrere Austriebe verwertet werden können. Beim Blauglockenbaum Paulowina bei geht man von einer Umstriebszeit von etwas 10 – 15 Jahren aus. Unter idealen Bedingungen, wie sie in Mitteleuropa wohl aber kaum erreicht werden können, kann sich dieser Zyklus bei einer Wertholzsorte wie Shandong auch auf 8 – 10 Jahre reduzieren. Internetvideos von solchen Plantagen zeigen meist Anbaugebiete im Süden, z.B. Spanien, Portugal, Kroatien, Bulgarien oder Griechenland und können mit Mitteleuropa jedenfalls nicht 1:1 verglichen werden!

Schneidet man den Baum also am Ende der ersten Nutzungsphase mit z.B. 30-40 cm Stammdurchmesser, so treibt dieser in aller Regel erneut aus und kann wieder zu einem Wertholzstamm erzogen werden. Das Eindringen von Schadorganismen, wie etwa Pilzen, können den Baum aber auch zum Absterben bringen.

Fazit zu Paulownia Shandong

Shandong ist die im Mitteleuropa am längsten etablierte Wertholzsorte des Blauglockenbaumes. Sie wächst schnell, gerade und ist unter allen Paulownia-Züchunten eine der frosthärtesten. Wir empfehlen Paulownia Shandong in erster Linie für Wertholzpflanzungen, aber auch Gartenkunden haben am schnellen Wuchs (Schattenbaum) und an den wunderschönen Blüten ihre Freude!

Hier erhalten Sie weitere allgemeine Infos zu Paulownia.

Hier können Sie Paulownia Shandong und weitere Kiribaum-Sorten kaufen.

Für weiterführende Fragen steht Ihnen Reinhard Sperr auch per Telefon und Email zur Verfügung.

Gärtnermeister Reinhard Sperr, September 2020

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